Das Jahr 2020 war an sich aufgrund von Corona gekennzeichnet, im Sommer ging es für Headcoach Adin Abidovic und seinen Co-Trainer Hajro Sabic ans Eingemachte. Ein kompletter Rebuild musste her, wie üblich verließen Spieler den Verein, umgekehrt konnte man auch einige Neuzugänge begrüßen.

Das Stichwort lautete: Flexibel sein
Nachdem bekannt war, dass der Grunddurchgang regional ausgetragen wird (Playoffs, Final Four ÖBV), ging man Ende August in die Vorbereitungen. Kurz vor Schulbeginn trübte ein positiver Corona-Fall im Umfeld eines Spielers die Stimmung, und so musste man 1,5 Wochen ohne Training auskommen. Zusätzlich waren 3 Testspiele eingeplant gewesen, jedoch mussten alle aufgrund der noch unsicheren Lage abgesagt werden. In der zweiten Oktoberwoche dann ging es auch endlich wieder in den Wettkampfbetrieb, im ersten Spiel auswärts in Mödling musste man aufgrund der BSL Regelung auf Jusuf Selimovic und Nordin Kapic verzichten, da diese im Bundesligateam waren, und eine Durchmischung nicht erlaubt war.

Man gewann das Auswärtsspiel in Mödling, und tankte so Selbstvertrauen für die nächste Aufgabe, die am verlängerten Wochenende (Nationalfeiertag) gegen die Timberwolves hätte stattfinden sollen. Einige Tage vor dem Spiel bekam man aber die Nachricht, dass das Spiel nicht stattfinden wird, da die Wolves zuvor gegen die Flames gespielt haben, und auf Seiten der Flames einige Corona-Fälle nach dem Spiel bekannt wurden. Dadurch begaben sich die Wolves vorsichtshalber in Quarantäne. Niemand wusste, dass das Mödling Spiel das einzige in dem neuen Modus sein würde. Einige Tage später kam dann die Meldung, dass ein erneuter Lockdown (aufgrund der enorm hohen Zahlen) ab November verhängt wird, und somit ein Trainings- und Spielverbot herrschen wird.

Dadurch mussten die Spieler sich selbst in Shape halten, von Trainer Abidovic bekamen alle einen individuellen Trainingsplan über mehrere Wochen. Da niemand zu dem Zeitpunkt wusste, ab wann es wieder weitergehen wird, war eben diese Flexibilität jetzt wichtig!
Bis zum Neujahrswechsel geschah nichts, im Jänner dann sah man langsam ein Licht am Ende des Tunnels, auch bedingt durch die Intervention von Verein, entschied der ÖBV eine verkürzte Superliga Saison ab Ende Februar auszutragen.
So musste man nach einem entsprechenden Konzept arbeiten, wöchentlich mussten 2 Tests pro Person durchgeführt sowie die Hygiene Richtlinien eingehalten werden usw.

Erfreut durch diese Nachricht, ging man Anfang Februar nach 4 Monaten Zwangspause endlich wieder an die Arbeit. Es war natürlich klar, dass man in 3 Wochen die 4 verlorenen Monate nicht aufholen konnte. So kam es Ende Februar zum ersten Spiel auswärts in Klagenfurt gegen KOS. Jusuf Selimovic war wieder dabei. Das Team wirkte verkrampft und brachte keine entsprechende Leistung aufs Feld. Nach dieser bitteren Pille zum Auftakt blieb nicht viel Zeit zum trauern. Zwei Wochen später traf man in St.Pölten auf den Gruppenfavoriten SKN St.Pölten. So hielt man in der ersten Halbzeit mehr als nur mit, man führte sogar, ging mit einem Unentschieden in die Halbzeitpause. Im dritten Viertel leider zerfiel man vorne und hinten, man verlor am Ende deutlich, jedoch war das Trainerteam der Meinung, dass das Ergebnis nicht die Leistung widerspiegelte.

Eine Woche später hätte dann auch das erste Heimspiel gegen Oberwart stattfinden sollen, die Burgenländer mussten aber aufgrund von zu wenigen Spielern zurückziehen, so gewann man 20:0, und „feierte“ den ersten Sieg. Eine Woche später kam es dann endlich zum ersten Heimspiel gegen Vienna United. Dieses Spiel sollte der Knackpunkt der Saison werden, man wusste vorher, dass man im Kampf um die ersten 5 Spots, die zum Klassenerhalt führen, dringendst gewinnen musste. Man spielte in den ersten 3 Vierteln solide, führte meistens, jedoch konnten die Uniteder im letzten Viertel in Führung gehen. Nur durch viel Kampf konnte man den Score wieder drehen. Fortuna half den Gastgebern auch, da Vienna United am Ende des vierten Viertels den Dreier zur Overtime vergab. So gewann man ganz knapp, auch wenn wenig Zufriedenheit bei den Trainern herrschte. Das Wichtigste aber war der Sieg, denn so konnte man 14 Tage später mit viel Zuversicht nach Dornbirn zum weitesten Auswärtsspiel fahren.

So erfolgte einen Tag vorher die Anreise per Bahn, um das schwierige Auswärtsspiel ausgeruht am Samstag bestreiten zu können. In einem Lowscore-Game konnten sich die Wiener durchsetzen, und so den dritten Sieg en Suite feiern, das erste Mal war auch beim Trainergespann Abidovic/Sabic Zufriedenheit zu sehen. Das erste Mal, dass das Team wie ein Team auftrat, und völlig verdient sowie gut gelaunt die lange Rückreise antreten konnte.
Dieser Sieg sollte aber noch einen bitteren Beigeschmack haben, denn nach diesem Spiel bekam man Gottes Härte zu spüren. Ganze 9 positive Fälle !! musste das Team verkraften, genau in der Phase, wo man auf der Erfolgswelle ritt, genau in der Phase, wo man Nordin Kapic endlich im Team dazu bekam. So musste man die nächsten 3 Wochen ohne Training auskommen, folglich musste das Heimspiel gegen Kapfenberg sowie das Auswärtsspiel in Mödling verschoben werden.

Leider aber konnte mit Kapfenberg keine Einigung erzielt werden, die Steirer waren absolut unkooperativ, und bekamen durch das unsportliche Verhalten und der völlig unverständlichen Regelung, womit ein Team auf eine Neuaustragung verzichten darf, den Sieg gutgeschrieben. Die Wiener ließen sich aber davon nicht betrüben, man war froh Ende April endlich wieder das Training aufnehmen zu dürfen. Ganze 2 Trainings blieben dem Team bis zum Heimspiel gegen Salzburg. Für Nordin Kapic kam endlich das Debüt im U19 Team. Das Team wirkte von Spielbeginn sehr motiviert, und vor allem spielfreudig. So stand am Ende ein klarer Sieg zu Buche. 4 Tage später kam es in Mödling zum Nachtrag (Hierzu nochmals unser Dank an Mödling für das faire und sportliche Verhalten!). Nach einer Hängephase im dritten Abschnitt gewann man aber auch hier zum zweiten Mal, und fixierte dadurch den Klassenerhalt aus eigener Hand. Die englische Woche wurde 3 Tage später mit dem Heimspiel in der Platzierungsrunde gegen de FCN Wels beendet. Auch wenn es in diesem Spiel um nichts ging, so wollte man daheim weiter ungeschlagen bleiben, und die Superliga erfolgreich beenden. Dies geschah auch, 3/3 in der englischen Woche, 3 Spiele innerhalb von 7 Tagen. Viel Zufriedenheit herrschte beim Trainergespann.

Die Saison war aber noch immer nicht zu Ende. In einer WBV Videokonferenz wurde beschlossen in den einzelnen Bewerben (U14-U19) die Landesmeister mittels Final Four Turnieren zu ermitteln. Auch dank der Initiative von BL GM Petar Stazic-Strbac bekam man in allen drei männlichen Altersklassen den Zuschlag. Die U19er hatten nach dem letzten Superligaspiel 3 Wochen zur Vorbereitung. Eine Woche vor dem Final Four absolvierte man noch eine Generalprobe in Güssing, welche man gewann. An dem Wochenende konnte die U14 von Basket2000 den 3.Platz daheim holen, und so die erste Medaille heuer sichern.

Das große Wochenende kam, die U19 absolvierten im heimischen Hallmann Dome die letzten 2 Spiele für die heurige Saison. Nachdem man bislang ohne Zuschauer spielen musste, durften am letzten Mai Wochenende aufgrund der Verordnung seitens der Bundesregierung (3G Regel) wieder vor Publikum gespielt werden. Im Semifinale traf man auf Vienna United, gegen die man im Superliga Spiel Ende März bekanntlich die Siegesserie begann. Nach einer soliden ersten Halbzeit, konnte man mit einem starken 22:0 Lauf im dritten Viertel den Sack zu machen und so ins Finale einziehen. Dort warteten die Basket Flames, die überraschenderweise das Powerhouse Timberwolves im Semifinale eliminierten. Es war ein Finale, so wie es zu erwarten war. Es waren viele Emotionen, viel Kampf, viel Einsatz etc. dabei. In einem Lowscore-Game behielten die GGMT´ler aber kühlen Kopf und sicherten sich so in einem toll besuchten Hallmann Dome die Goldmedaille. Für Adin Abidovic war das ein besonderer Titel, war doch der 28-Jährige der jüngste Trainer beim Final Four, der Gold holte. Sowohl für die Spieler als auch für die beiden Coaches war dies die Krönung einer verrückten Saison. Für die 2002. Generation war es ein perfekter Abschied aus dem Nachwuchs-Basketball. Nach dem Final Four lud der Vorstand zum Abendessen im Restaurant Marengo ein, wo ausführlich gespeist und gelacht wurde.

Eine Woche später erfolgte noch ein letztes Spiel, es war das Abschiedsspiel für Nordin Kapic, der Mitte Juni in die USA zog, um auf der Denmark Highschool (Georgia) seine schulische und basketballerische Karriere fortzusetzen. Die Partie gewann der BC GGMT ganz knapp gegen das Team „Nordin and Friends“.

Im Juni wurde noch viel individuell gearbeitet, ehe am 1.Juli das letzte Training für die heurige Saison erfolgte. So geht es nun in die Sommerpause, wo vor allem die Energie neu getankt werden muss.

Das MU19 Team blieb (ausgenommen Kapfenberg) daheim ungeschlagen!! In der Superliga kassierte man nur zwei Auswärtsniederlagen. Man beendete die Superliga unter den ersten acht Teams, für Adin Abidovic, der in der österreichischen U19 Bundesliga von allen 18 Teams der jüngste Trainer war, ein toller Erfolg. Der MU19 WBV Titel dahoam war das Sahnehäubchen. Durch seine Passion und der Hingabe zum Sport verlieh der 28-Jährige Trainer dem Team Flügel.

Statement vom Meistercoach Adin Abidovic:
„Ich möchte meinen ausführlichen Dank an jeden einzelnen Spieler ausrichten. Wir alle haben mit viel Einsatz, mit viel Energie, mit vielen Rückschlägen, sowie mit einem enorm hohen Zeitaufwand das Unmögliche möglich gemacht, und den Wiener Meistertitel geholt. Noch schöner ist es, dass dies im heimischen Wohnzimmer (Hallmann Dome) geschah. Ich wusste, wie viel Potential in diesem Team steckt. Ich kann auch offen und ehrlich sagen, dass wir mit jedem Training, und mit jedem Spiel besser geworden sind. Ich kann meinem Co-Trainer und gutem Freund Hajro Sabic nicht genug danken! Ich habe jetzt das dritte Jahr mit ihm zusammengearbeitet, und ich kann mich sehr glücklich schätzen, so einen kompetenten und menschlich tollen Co-Trainer gehabt zu haben. Sein Anteil an diesem Titel kann man nicht beschreiben! Weiters geht mein Dank an Tihomir Kuzmanovic (Team Manager) sowie Miro Popovic für deren Unterstützung, während dieser schwierigen Saison. Ich überlasse jetzt das Feld einem anderen Trainer, da ich mich anders orientieren möchte, und andere Aufgaben antreten werde. Ich bin stolz, Trainer dieser großartigen Truppe gewesen zu sein! Ich wünsche jedem einzelnen Spieler und Teammitglied weiterhin viel Glück und viel Erfolg in ihrem weiteren Lebensverlauf!”

MU19 BC GGMT VIENNA 2020/2021

4                                 SELIMOVIC Jusuf
6                                 BABAYIGIT Sidar
7                                 SABIC Benjamin
8                                 VALENTIC Josip (Kapitän)
10                               ANDREJIC Nikola
11                               POPOVIC Ivan
12                               KAPIC Nordin
13                               KUZMANOVIC Igor
14                               SABIC Aldin
17                               FERENCAK Jan
18                               DUKIC-WOLFENSSON Esra
21                               PLAVLJANIN Filip
23                               BARISIC Marko
24                               SEJDIC Aldin
33                               PLAVLJANIN Ivan

Headcoach:                ABIDOVIC Adin
Assistant Coach:        SABIC Hajrudin
Team Manager:          KUZMANOVIC Tihomir
Team Betreuer:          POPOVIC Miroslav