Am 23. und 24. Jänner wurden die Redwell Gunners Oberwart zum bereits sechsten Mal mit der Ausrichtung eines Final-Four betraut. Als austragender Verein sind die Gunners alleiniger Spitzenreiter in dieser Kategorie, bei den Final-Four-Teilnahmen (12) ebenfalls – und auch in der Siegerliste finden sich die Burgenländer mit drei gewonnen Trophäen ganz weit vorne. Ein Titelgewinn, nämlich jener 1995, war die wohl größte Sensation in der 23-jährigen Cup-Geschichte, aber alles der Reihe nach:
Die ersten Jahre: Hin- und Rückspiel, Sensationssieg und Heimvorteil
Alles begann 1994 – damals, und nur in diesem Jahr, wurde der Sieger nicht im Final-Four sondern in einem Hin- und Rückspiel ermittelt. UKJ St. Pölten sicherte sich den ersten Cup-Titel im österreichischen Basketball. Gleich ein Jahr später gab es vielerlei Premieren: Erstmals wurde der Titel in einem Final-Four vergeben, zum ersten und einzigen Mal wurde dieses von einem Zweitligateam ausgerichtet – und die Oberwart Gunners sorgten dann auch prompt für DEN Sensationssieg der Geschichte. Im Semifinale wurde Titelverteidiger UKJ St. Pölten ausgeschaltet, im Finale Meister UB Möllersdorf mit 71:69 besiegt. Apropos St. Pölten: Die Niederösterreicher schlugen im Folgejahr wieder zurück, sie nutzten als Veranstalter den Heimvorteil – zum bislang letzten Mal.
1997 – 2001: Der Beginn des „Heimfluchs“ und die „Wiener Neustädter Jahre“
1997 war erneut St. Pölten der Austragungsort des Finalturniers und dieses Mal entführte Traiskirchen/Möllersdorf den Pokal. Von 1998 bis 2001 war dann Wiener Neustadt (An. Arena Nova) Final-Four-Gastgeber: Auf neutralem Boden holten sich die ersten drei Pokalsieger in der Reihenfolge St. Pölten – Oberwart – Traiskirchen deren nächste Titel. 2001 konnten die Lions als erstes Team den Pokal erfolgreich verteidigen.
2002 – 2007: Abwechslung und noch mehr Heimfluch
In den folgenden sechs Jahren war es abwechslungsreich, was die Titelträger betraf: Fünf verschiedene Titelträger (nur die Swans Gmunden holten zwei Pokale), sowie mit den Mattersburg 49ers, den Schwänen, dem WBC Raiffeisen Wels und den ece bulls Kapfenberg vier neue Titelträger. Dazu Erfolg Nummer drei für Oberwart, das damit gemeinsam mit St. Pölten und Traiskirchen zum Cupfighter Nummer 1 avancierte. Gar nicht abwechslungsreich dagegen weiterhin die Geschichte für die Gastgeber: Keiner konnte gewinnen.
2008 – 2012: Die Gmundner Jahre
Es folgte die Blütezeit der Swans: Nicht weniger als viermal in den kommenden fünf Jahren holten sie den Cup an den Traunsee und sie sind mittlerweile mit sechs Erfolgen die klare Nummer 1. Nur 2009 wurde diese Serie unterbrochen und zwar von einem neuen, dem insgesamt achten Cupsieger der Geschichte, den Raiffeisen Fürstenfeld Panthers.
2013: Das Ende des Klosterneuburger Cupfluchs
Bis zum 26. Jänner 2013 hatte der Rekordmeister unter allen noch aktiven Bundesligamannschaften seinen eigenen Cupfluch: Bei bis dahin fünf Final-Four-Teilnahmen konnten sie kein einziges Mal gewinnen. Mit dem 85:77-Halbfinalsieg gegen den WBC Raiffeisen Wels wurde das geändert und mit dem 72:59 gegen den BC Vienna am folgenden Tag auch gleich der erste Cuptitel in die Babenbergerstadt geholt.
2014: Kapfenbergs „verflixtes“ 7. Jahr
So dominant Kapfenberg zu Beginn des dritten Jahrtausends auch war, gleich vier Meistertitel in Folge geholt hatte, so zaghaft hamsterten die Bulls Cup-Siege. Sieben Jahre nach dem Ersten, folgte 2014 in Gmunden der Zweite. Im Semifinale überwanden die Steirer noch jeweils arge Hänger zu Beginn jeder Halbzeit – und bogen die Klosterneuburg Dukes. Tags darauf im Finale gegen den Gastgeber ging’s auf Biegen und Brechen – eben mit dem besseren Ausgang für die Bulls.
2015: „Heimfluch“ vorübergehend außer Kraft gesetzt
Was seit 1997 Bestand hatte, wurde von den Verantwortlichen der ADMIRAL Basketball Bundesliga dann kurzerhand außer Kraft gesetzt – der „Heimfluch“. Wieder auf neutralem Boden – im Multiversum Schwechat – wurde das FLYERALARM Cup Final-Four ausgetragen, welches wohl als eines der bestbesetztesten der Geschichte eingehen wird. Güssing, Wels, Kapfenberg und Wien waren angetreten – durchgesetzt hat sich der Meister aus dem Burgenland, der dessen ersten Cup-Titel feiern konnte.
Der BC Hallmann Vienna darf, trotz seiner „jungen Vereinsgeschichte”, auf eine Vielzahl an Final-Four-Teilnahmen verweisen: Seit 2013 – also bereits das vierte Mal in Folge – stehen die Bundeshauptstädter nun schon unter den letzten Vier. Bei allen drei Versuchen kamen die Wiener aber über das Halbfinale nicht hinaus. Damit sind sie auch die einzige teilnehmende Mannschaft ohne eine Cup-Trophäe im Schrank.
Erfolge:
Cup: Halbfinale 2013, 2014, 2015
Meister: 2013
der Weg ins Final-Four:
Achtelfinale: 81:77 beim UBSC Raiffeisen Graz
Viertelfinale: 87:71 gegen Raiffeisen Fürstenfeld Panthers
die bisherige Saison 2015/16 (Stand nach der 21. Runde):
Meisterschaftsbilanz: 11:10
Tabellenrang: 3.
Bilanz gegen die anderen
Final-Four-Teilnehmer: 4 Siege / 3 Niederlage
Final-Four-History:
Teilnahmen: 4 (13, 14, 15, 16)
Finalteilnahmen: 0
Bilanz: insgesamt 0:3;
F4-Teilnehmer im Kader*: Stjepan Stazic 1997 (St. Pölten)
2003 (Lions)
2013 (BC)
2014 (BC)
2015 (BC)
Predrag Miletic 2014 (BC)
2015 (BC)
Jason Detrick 2005 (Gunners)
2007 (Panthers)
2014 (BC)
2015 (BC)
Christoph Nagler 2007 (Gunners)
2009 (Dukes)
2013 (Dukes)
2014 (Dukes)
2015 (BC)
Cupsieger im Kader*: Jason Detrick 2005 (Gunners)
Christoph Nagler 2013 (Dukes)
* nur eingesetzte Spieler
Coach: Zoran Kostic (erste Final-Four-Teilnahme als HC)